Die Bedeutung der Ernährung und der Landwirtschaft für den Klimaschutz, aber auch die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtungsweise zeigt das folgende Interview mit dem Ernährungsexperten Dr. Karl von Koerber.
PresseForum BioBranche:
Beim Klimawandel denken die meisten an Industrie, Auto- und
Luftverkehr. Welche Rolle spielen Ernährung und Landwirtschaft?
Dr. Karl von Koeber:
Eine große. Immerhin verbraucht unsere Ernährung in Deutschland etwa ein Fünftel der Gesamtenergie und trägt in dieser Größenordnung auch zum Treibhauseffekt bei. Die Hälfte dieser Treibhausgas-Emissionen geht auf das Konto der Landwirtschaft. Die Produktion tierischer Lebensmittel ist deutlich energieaufwändiger und damit klimabelastender als die Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel.
PresseForum BioBranche:
Sind regionale und saisonale Produkte aus Klimaschutzgründen vorzuziehen?
Dr. Karl von Koerber:
Die Klimabelastung durch Lebensmitteltransporte hängt von der zurückgelegten Strecke und dem verwendeten Transportmittel ab. LKWs stoßen deutlich mehr Treibhausgase aus als die Bahn. Flug-Transporte von Waren aus Übersee sind extrem klimaschädlich, sie belasten die Atmosphäre mehrere Hundert Mal stärker als solche mit Hochseeschiffen.
Insgesamt lassen sich keine pauschalen Aussagen zur Umweltrelevanz regionaler Erzeugnisse treffen. Beispielsweise ist der Transport kleiner Gütermengen mit kleinen Lieferwagen oder PKWs wenig effizient. Regionale Lebensmittel haben jedoch das Potenzial, Energie und damit Treibhausgas-Emissionen einzusparen. Dieses muss in vielen Fällen durch effiziente Vermarktungsstrukturen und erhöhte Nachfrage noch erschlossen werden. Saisonales Gemüse und Obst aus dem Freiland ist weniger klimabelastend als ihre
Erzeugung in beheizten Treibhäusern oder Folientunneln. Deren klimaschädliche Emissionen liegen bis zu 30-mal höher.
PresseForum BioBranche:
Was empfehlen Sie konkret dem Verbraucher?
Dr. Karl von Koerber:
Sich mehr mit seiner Ernährung und den Folgen auseinanderzusetzen. Die Art der Ernährung entscheidet wesentlich mit über die Zukunft unseres Planeten. Mehr Wissen, mehr öffentliche Auseinandersetzung darüber und mehr Transparenz zum Produkt sind notwendig. Nur dann wird sich auch die Politik bewegen.
Für den Konsum tierischer Erzeugnisse empfehle ich "Bio statt Massenware" nach dem Motto "weniger ist mehr". Auch bei pflanzlichen Lebensmitteln ist Bio die klimaschonende Alternative. Und wieder mehr frische, gering verarbeitete Produkte aus der Region und der jeweiligen Saison in die Küche holen. Tiefkühlpommes verursachen z.B. eine 23-mal stärkere CO2-Belastung als frische Kartoffeln.
Dr. Karl von Koerber arbeitet für das Münchener Beratungsbüro für ErnährungsÖkologie (www.bfeoe.de). Das Interview führte Gerald Wehde vom Bioland e.V.
Quelle: PresseForum BioBranche, 30.02.2007
Nachfolgend nun genauere Fakten und Zahlen aus der Literaturrecherche:
CO2-Belastung durch die Produktion von Lebensmitteln
Elisabeth Zeiner
Universität für Bodenkultur in Wien
Sommerpraktikum im Energieinstitut Vorarlberg 2008
Saisonalität, Konservierung und Verarbeitung von Lebensmitteln
Bei Gemüse und Obst, das in unseren Regionen angebaut werden kann, spielt es eine große Rolle, zu welcher Jahreszeit es gekauft wird. Die Emissionen für frisches Gemüse oder Obst außerhalb der Saison können sich vervielfachen, da es entweder über große Strecken gereist ist, aus beheizten Treibhäusern stammt oder über Monate in Kühlhäusern gelagert wird. All das ist mit großem Energieaufwand und dementsprechenden CO2-Emissionen verbunden. Gemüse aus einem beheizten Gewächshaus kann zehnmal mehr Treibhausgase verursachen als Saisongemüse vom Feld, sogar wenn letzteres weiter transportiert werden musste (Grabolle und Loitz 2007).
Einen Vergleich verschiedener Anbaumethoden für Tomaten liefert die folgende Tabelle.
CO2 in g pro kg Tomaten
Konventioneller Anbau im heimischen beheizten Gewächshaus
außerhalb der Saison 9.300
Ökologischer Anbau im heimischen beheizten Gewächshaus
außerhalb der Saison 9.200
Flugware von den Kanaren 7.200
Konventioneller Anbau im nicht beheizten Gewächshaus 2.300
Freilandtomaten aus Spanien 600
Konventioneller Anbau in der Region während der Saison 85
Ökologischer Anbau in der Region während der Saison 35
Quelle: Universität Gießen, Ökologie & Landbau in: Grabolle und Loitz (2007)
Auch Äpfel aus Neuseeland, die per Schiff nach Deutschland transportiert werden und im Frühling verkauft werden, unterscheiden sich in ihrer Klimabilanz nicht mehr in großem Maße von Äpfeln aus Deutschland, die über den Winter im Kühlhaus gelagert wurden (Grabolle und Loitz 2007)
Auch tiefgekühlte und anders konservierte Lebensmittel haben eine schlechtere CO2-Bilanz als
frische Lebensmittel. Bei Obst und Gemüse verdoppeln oder verdreifachen sich die Emissionen sogar.
CO2-Emissionen beim Transport von Lebensmitteln
Die Agrarmarkt Austria ließ 2007 die CO2-Emissionen beim Transport von Lebensmitteln vom
Sustainable Europe Research Institute untersuchen. Dafür wurden die Transportemissionen
exemplarischer Lebensmittel berechnet. In der Presseaussendung vom 16. März 2007 heißt es, dass der Einkauf von regionalen und saisonalen Produkten wesentlich zur Verringerung von CO2-Emissionen beiträgt. Zum Beispiel werden durch den Kauf von 10% mehr regionalen Lebensmitteln diese Waren nur noch 150 km weit transportiert statt 1.700 km. Die gefahrenen LKW-Kilometer werden dadurch um 166 Millionen reduziert, was eine Verminderung des Kohlendioxidausstoßes um 116.000 t bedeutet.
In der folgenden Tabelle finden sich errechnete Beispiele der CO2-Emissionen des Transports für den Verkaufsort Wien (Berechnungen AMA 2007).
Produkt Herkunft und Emissionen in CO2-Äquivalenten
1 kg Äpfel Steiermark /Südafrika 22,6 g 263,1 g
1 kg Tomaten Wien /Niederlande 0,7 g 104,7 g
250 g Butter Niederösterreich/ Irland 3,4 g 46,5 g
500 g Joghurt Niederösterreich /Deutschland 6,9 g 22,4 g
1 kg Rindfleisch Oberösterreich/Argentinien 23,1 g 282,4 g
1 kg Weintrauben Burgenland/ Chile 8,8 g 7.410,8 g
250 g Erdbeeren Niederösterreich /Spanien 1,7 g 66,1 g
Der Spitzenreiter bei den CO2-Emissionen sind die Weintrauben aus Chile, vor allem der
Flugzeugtransport sorgt hier für eine ca. 840fach höhere CO2-Emission als bei burgenländischen Weintrauben.
Der Transport per Flugzeug hat im Vergleich mit dem Transport per LKW oder Frachtschiff eine weitaus schlechtere CO2-Bilanz.
Zum Vergleich: Treibhausgaremissionen verschiedener Transportmittel
CO2 –Äquivalente in g/tkm(Gramm pro transportierter Tonne und Kilometer)
Hochseeschiff 9
Binnenschiff 34
Bahn 40
LKW 135
Flugzeug 2.041
Quelle: Koerber, 2007
Es ist schwierig, pauschale Bilanzen für importierte Lebensmittel zu ermitteln. Oft sind sie
Beiladungen in Passagiermaschinen, die noch Platz im Frachtraum haben. Viele Südfrüchte (z.B. Bananen) werden mit dem Schiff transportiert und reifen während des Transports noch. Für die Obstsaftherstellung werden Früchte oft im Ursprungsland gepresst, als Konzentrat tiefgefroren und dann ebenfalls per Schiff befördert, so ist es z.B. für Orangen aus Brasilien der Fall.
Außerhalt der Saison werden leicht verderbliche Obst-und Gemüsesorten, exotische Früchte(Flugmangos), frischer Fisch oder essreife Avocados mit dem Flugzeug transportiert.
Eine Untersuchung im Auftrag der Verbraucherzentralen ergab Flugimporte bei folgenden Produkten:
Bananen hatten hier nur einen Anteil von 0,01%, weil 99,99% mit dem Schiff transportiert werden. Papayas flogen jedoch zu 92 % mit dem Flugzeug.
(Institut für alternative und nachhaltige Ernährung, 2010)
Einen Eindruck über die Emissionen beim Transport aus verschiedenen Regionen/Ländern gibt die folgende Tabelle
CO2-Anteil für Treibstoffverbrauch in g pro kg Ware
Aus der Region 230
Aus Europa 460
Von Übersee (Schiff) 570
Von Übersee (Flugzeug) 11.000
Quelle: WWF Schweiz
in Grabolle und Loitz (2007)
Der Geschäftsführer der AMA Marketing, Dr. Stephan Mikinovic, forderte auf der Pressekonferenz eine Kennzeichnung der Produkte, die einen großen „CO2-Rucksack“ haben. Dadurch hätten Konsumenten die Möglichkeit, aktiv etwas zum Klimaschutz beizutragen. Ein Beispiel dafür gibt es in England, wo die Supermarktkette Tesco Produkte, die mit dem Flugzeug importiert werden, mit dem Hinweis „flown“ kennzeichnet (Presseaussendung der AMA, Präsentation der Pressekonferenz und Berechnungen 2007).
Auch wenn die Klimabelastungen durch die verschiedenen Transportwege sehr unterschiedlich sind, eines bleibt unbestritten: Der Massenanbau in intensiven Monokulturen ist weder nachhaltig noch sozial verträglich.
Probleme, die gewöhnlich mit dem intensiven Anbau verbunden sind:
Der ökologische Fußabdruck ist eine einfache Möglichkeit aufzuzeigen, wie sehr sich unsere Lebensweise auf die Zukunftsfähigkeit unseres Planeten auswirkt.
Das Konzept wurde in den 1990ern in Kanada von den Wissenschaftern William Rees und Mathis Wackernagel entwickelt: Alle natürlichen Rohstoffe, die wir zum Essen, Wohnen, Reisen etc. brauchen, benötigen Platz zum Nachwachsen. Die Natur braucht ebenso Ressourcen, um die Abfälle abzubauen. Mit der Methode des ökologischen Fußabdrucks wird dieser Flächenbedarf deutlich gemacht und ein verständliches Bild der ökologischen Grenzen unseres Planeten vermittelt.
Der durchschnittliche Fußabdruck eines Österreichers / einer Österreicherin beträgt 4,9 gha (Global Hektar). Wenn jeder Mensch auf der Erde den selben Lebensstandard hätte wie wir, bräuchten wir 2,5 Erden. (2003)
Der Flächenbedarf unserer Lebensweise beträgt
2,5 Erden - und das ist um 1,5 zu viel! © UBZ Steiermark
Der ökologische Fußabdruck setzt sich hauptsächlich aus 4 Bereichen zusammen: Ernährung, Mobilität, Wohnen und Konsum. In allen Bereichen gibt es Potentiale, den Fußabdruck zu verkleinern.
Auf Initiative von Lebensministerium, ORF und der Plattform Footprint wurde ein österreichischer Footprint-Rechner entwickelt, mit dem jeder Einzelne seinen persönlichen Fußabdruck für die Bereiche Wohnen, Mobilität, Ernährung und Konsum errechnen kann.
Der Fußabdruck vermittelt nicht nur anschaulich die ökologischen Grenzen unseres Planeten, er zeigt auch, welche Maßnahmen jeder persönlich gegen die Zerstörung unseres Planeten setzen kann.
Der rot-weiß-rote Fußabdruck-Rechner : www.mein-fussabdruck.at
Ähnliche Ansätze finden sich auch beim ökologischen Rucksack und beim virtuellen Wasser.
Der ökologische Rucksack ist die sinnbildliche Darstellung der Menge an Ressourcen, die bei der Herstellung, dem Gebrauch und der Entsorgung eines Produktes oder einer Dienstleistung verbraucht werden. Sie soll im Rahmen der Ökobilanz einen Vergleichsmaßstab bieten, mit dem verdeutlicht wird, welche ökologischen Folgen die Bereitstellung bestimmter Güter verursacht.
Das Modell geht zurück auf Friedrich Schmidt-Bleek, der es 1994 im Rahmen der Überlegungen zum Material-Input pro Serviceeinheit (MIPS) erstmals veröffentlichte.
Beim Anbau in den sonnigen Ländern des Südens ist der Energiebedarf geringer, aber es wird mehr Wasser benötigt.
Beispiel Israel: Trotz Wasserknappheit fließen 50% des Wasserverbrauchs in die Landwirtschaft. Auch in Österreich landet Obst und Gemüse aus Israel
in den Supermarktregalen, das in der Wüste mit Hilfe aufwendiger Bewässerungsanlagen herangewachsen ist. Transportiert werde die Erdbeeren, Bananen oder Ananas per
Flugzeug.
Der Wasserfußabdruck:
Unter dem Wasserfußabdruck versteht man die Wassermenge, die insgesamt von den Einwohnern eines Landes beansprucht wird. Er setzt sich zusammen aus dem internen und dem externen Wasserfußabdruck. Der interne Wasserfußabdruck beschreibt die Nutzung der heimischen Wasservorkommen für die Produktion von landwirtschaftlichen und industriellen Gütern für den eigenen Konsum sowie die häusliche Verwendung von Wasser. Hinzu kommt das virtuelle Wasser, welches ein Land für den eigenen Konsum aus anderen Ländern importiert. Als virtuelles Wasser wird das gesamte Süßwasser bezeichnet, das bei der Herstellung einer Ware eingesetzt wurde.: der externe Wasserfußabdruck . Dieser beansprucht also die Wasserressourcen in anderen Ländern.
Tomaten haben in unserem gemäßigten Klima einen vergleichsweise geringen Wasserbedarf. Niederländische Tomatenanbauer kommen mit weniger als 10 l pro kg erzeugter Tomaten aus, nicht zuletzt dank eines effektiven Wasserrecyclings. Tomaten am Mittelmeer brauchen wegen der hohen Temperaturen ein Mehrfaches davon,
in Südspanien im Schnitt 85 l
in Sizilien und der Türkei 130 l
und in Ägypten sogar 230 l pro kg.
Leider deckt sich dieser Befund nicht mit der CO2-Bilanz– eine Zwickmühle für den Verbraucher.
Dr. Jürgen Wiemann arbeitet im Bereich "Wirtschaft und Beschäftigung - Welthandelsordnung und Entwicklungszusammenarbeit" in der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Er schreibt in Zeit online vom 26.1.2010
„Die generelle Aussage, regionale Produkte seien klimafreundlicher als importierte, ist also wissenschaftlich nicht begründet. Es kommt vielmehr auf den Einzelfall an und sogar auf die Jahreszeit. Der im Herbst in Europa gepflückte Apfel ist klimafreundlicher als der aus Argentinien oder Neuseeland importierte Apfel. Aber im Sommer, bevor in Europa die Äpfel geerntet werden, kann der monatelang im Kühlhaus gelagerte europäische Apfel dem kurz vorher auf der Südhalbkugel gepflückten und mit dem Schiff nach Europa geschafften Apfel klimapolitisch unterlegen sein.“
(Allerdings ist nach einer Studie des Heidelberger Instituts für Energie –und Umweltforschung im Winter regionales Lagerobst den Übersee –Importen vorzuziehen.)
Regionalität soll also auch immer gekoppelt sein mit Saisonalität.
Die entscheidende Frage des Konsumenten sollte lauten:
Wann hat das verschiedene Obst und Gemüse Saison?
Saison darf nicht mit Verfügbarkeit verwechselt werden. Im Supermarkt ist das ganze Jahr über fast alles erhältlich. Was kann bei uns im Freiland wann frisch geerntet werden?
Außerhalb der Saison machen Lebensmittel eine Reise um die Welt, werden in Glashäusern oder Folientunnel angebaut oder nach der Ernte über mehrere Monate in großen Lagerhallen gelagert.
Der Anbau von Obst und Gemüse in beheizten Glashäusern oder Folientunneln erfordert sehr viel Energie.
Die klimaschädlichen Emissionen sind daher um ein Vielfaches höher als beim Freilandanbau währen der Saison oder beim unbeheizten Glashausanbau bzw. Folientunnel.
Lebensmittel aus der Region sind dennoch die bessere Alternative. Nach den Richtlinien von Bio-Austria werden die Kulturen (außer Jung-und Topfpflanzenproduktion) im Bio-Anbau in den Gewächshäusern von Dezember bis Februar nur frostfrei gehalten, das heißt der Energiebedarf hält sich in Grenzen.
Immer öfter werden auch in konventionellen Gewächshäusern zur Beheizung erneuerbare Energieträger genützt.
Zum Vergleich: g CO2/kg Paradeiser
Glashaus mit Hackschnitzelheizung 230 g
Glashaus mit Erdgas 1.400 g
= 80% weniger Treibhausemissionen
(Quelle: Fibl, 2010)
GENUSS REGION ÖSTERREICH ist eine geschützte Marke der Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH. und des Lebensministeriums. Sie macht die regionalen landwirtschaftlichen
Produkte und Spezialitäten sichtbar. Im Zentrum steht die Information der Touristen und der Konsumenten über die spezifischen kulinarischen Angebote in den einzelnen Regionen.
Durch die Verknüpfung der Lebensmittel mit ihrem regionalen Ursprung und der Produktionsweise soll der Zusammenhang zwischen Kulturlandschaft und Lebensmittelproduktion transparent
gemacht werden.
Österreich ist gekennzeichnet durch seine zahlreichen, unverwechselbaren und abwechslungsreichen Regionen. Die Stärken Österreichs sind seine unverwechselbaren Kulturlandschaften und die darin
produzierten kulinarischen Spezialitäten. Regional-typische Lebensmittel bedeuten nicht nur Genuss, sondern auch Identität und
Zugehörigkeit.
Region und Produkt verschmelzen zu einer unverwechselbaren Marke und tragen zur Steigerung der Wertschöpfung und damit zur Stärkung des ländlichen Raumes bei. Es sollen die
Leistungen unserer Bauern und Bäuerinnen, der verarbeitenden Betriebe, der Gastronomie und der Tourismusbetriebe in den Regionen für die Gäste sichtbar gemacht werden.(Aus: Forum
Umweltbildung)
Auf der Homepage des Welthaus' Ö ist zu lesen:
Bio und fair
Eine genussvolle Jause mit fair gehandelten Produkten aus Entwicklungsländern und biologisch angebauten
Lebensmitteln aus der Region - so einfach kann es sein!
Mit der Entscheidung für biologische und fair gehandelte Lebensmitteln tragen Sie dazu bei, dass KleinbäuerInnen einen gerechten Preis für
ihre Arbeit erhalten und die Landwirtschaft umweltfreundlicher wird. Damit auch zukünftige Generationen auf der Welt gut leben können.
BioFair kommt zu Ihnen…
Ein biofaires Frühstück, eine biofaire Jause ist ein Bildungsangebot, das zu Ihnen kommt: nach Hause,
in die Gemeinde, den Verein, die Schule,…
EinE ReferentIn
Eine Initiative von Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl
Die Nahversorgungsförderung ist eine Förderinitiative des Wirtschaftsressorts des Landes OÖ.
Das Land Oberösterreich geht damit konsequent den Weg zur Sicherung der Nahversorgung und damit der Lebensqualität für die Menschen in den Gemeinden. Das Netzwerk der Nahversorger in unserem Land soll dicht verzweigt bleiben und gestärkt werden.
Aktion Ausgezeichneter Nahversorger des OÖ Wirtschaftsbundes
OÖ. Wirtschaftsbund holt die Nahversorger vor den Vorhang
Eine aktuelle market-Studie belegt, dass 84 Prozent der OberösterreicherInnen mit der Nahversorgung in ihrer Heimatgemeinde zufrieden oder sehr zufrieden sind. Das ist ein Beleg für die qualitative Produktauswahl sowie die hochwertigen Dienstleistungen, die unsere Familienbetriebe und mittelständischen Unternehmen im ländlichen Raum täglich anbieten.
99 Prozent der heimischen Bevölkerung ist die klassische Nahversorgung wichtig oder sehr wichtig – und somit ist diese aus dem heutigen Wirtschaftskreislauf nicht mehr wegzudenken. ..„Für den OÖ. Wirtschaftsbund ist es daher ein Gebot der Stunde, den bewussten Weg einer verantwortungsvollen Nahversorgung in Oberösterreich zu unterstützen und die heimischen Nahversorger entsprechend auszuzeichnen“, betont WB-Landesobmann Präsident Christoph Leitl. „Mit dem neuen Gütesiegel ,Ausgezeichneter Nahversorger’ soll auch die Bevölkerung auf diese Vorbildbetriebe im Land ob der Enns aufmerksam gemacht werden.“
Was ist ein „Ausgezeichneter Nahversorger“?
Nahversorger haben neben der wirtschaftlichen auch eine wichtige gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung.
Nahversorgung ist mehr als nur die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs:
Nahversorgung ist Nachbarschaftsbeziehung, ist Dialog – das Gespräch von Mensch zu Mensch. Eine funktionierende Nahversorgung sichert darüber hinaus auch Arbeitsplätze und Lebensqualität vor Ort
und entscheidet, ob es den Menschen am Land gut geht oder nicht. „Der Wirtschaftsbund holt daher unternehmergeführte Betriebe vor den Vorhang und zeichnet diese aus“, erklärt WB-Direktor
Gottfried Kneifel. „Dadurch soll eine zusätzliche Stärkung des regionalen Wirtschaftskreislaufs erfolgen. Die Sicherung und der Ausbau der Nahversorgung und damit der Lebensqualität für die
Menschen in der Region sind das erklärte Ziel des Wirtschaftsbundes.“
Gerade für weniger mobile Menschen sind das Geschäft, der Bäcker, der Fleischer oder der Wirt ganz wichtige Knotenpunkte im sozialen Gefüge einer Gemeinde. Die zunehmend ältere Bevölkerung hat ein verstärktes Bedürfnis nach Nahversorgung. Denn das Durchschnittsalter in der Gesamtbevölkerung erhöht sich enorm. Bis zum Jahr 2031 wird bereits ein Drittel der österreichischen Bevölkerung 60 Jahre und älter sein.
Die Begriffe „aus der Region“ oder „regionale Lebensmittel“ sind zu einem beliebten Marketinginstrument großer Lebensmittelkonzerne geworden. Bezeichnungen wie „vom Land“ oder „wie vom Bauern“ untermalt mit hübschen Bildern finden sich auf vielen Produkten und sollen den Eindruck vermitteln, dass diese Lebensmittel von kleinen bäuerlichen Betrieben stammen.
Sich verantwortungsbewusst ernähren - zunächst schien diese Thematik sehr umfassend, sehr vielschichtig, fast unüberschaubar. Mit der Zeit der Auseinandersetzung vereinfachte es sich jedoch zunehmend:
Regional, saisonal, ( =frisch) bio und fair - wenn man nach diesen Grundsätzen seine Lebensmittel wählt, hat man gut gewählt: gut für sich (ausgereifter köstlicher Geschmack), gut für seine Gesundheit, gut für seine Mitmenschen und gut für die Umwelt .
Die Frage, die man sich allerdings stellen muss ist:
Wie viel ist mir etwas wert?
Wie viel ist mir eine gesunde Nahrung, ein gesunder Boden, ein Beitrag zum Klimawandel, soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit usw. wert?
Bin ich bereit für meine Werte einen höheren Preis zu zahlen? Oder nehme ich in Kauf, dass wir durch ein Konsumverhalten nach dem Motto „Geiz ist geil“ schlussendlich alle einen hohen Preis zu zahlen haben werden müssen. (Alles hat seinen Preis! Nur manchmal zahlt erst die nächste Generation.)
Und bin ich bereit, das was mir richtig und wichtig erscheint, auch in meinem Handeln umzusetzen, sprich in meinem Kaufverhalten und in der Änderung meiner Essgewohnheiten?
Dies wird nicht ohne Verzicht gehen. Es steht mir nicht mehr jedes Lebensmittel zu jeder Jahreszeit zur Verfügung. Dafür kann man sich wieder einmal so richtig auf die ersten Erdbeeren, auf die ersten Heurigen Erdäpfel usw. freuen.
Denn: Alles zu jeder Zeit verfügbar, macht das Leben auch gleichtönig - fad!