Die Schwaben aus Stanischitsch

 

Während der Regierungszeit der Kaiserin Maria Theresia zogen Werbeagenten durch Schwaben, Elsaß, Lothringen und andere Länder, wo Überbevölkerung und Not die Menschen zum Verlassen ihrer Heimat bereit gemacht hatten, um ihnen Land in Ungarn anzubieten.

 

Durch die Auswanderung beziehungsweise Übersiedelung innerhalb des Großreiches eröffnete sich den Fortziehenden eine Besserung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse und die Aussicht, als freie Bauern an der Erschließung zurückgebliebener Gebiete mitzuhelfen.

 

Entlang der Donau wanderten sie in die neue Heimat.
Hauptsächlich benutzten sie die damaligen Donauschiffe, „die Ulmer Schachteln“.
(Daher auch der Name Donauschwaben)

 

Meine Vorfahren siedelten sich in dem Ort Stanischitsch an. Wo Deutsche, Serben, Ungarn und Juden zusammenlebten.
Von der Ansiedlung im Jahr 1786 bis 11.11.1918 gehörte Stanischitsch zur österreichisch-ungarischen Donau – Monarchie.
Von 1918 bis 1941 (Ende des Balkanfelszuges) zu Jugoslawien
Von 1941 bis Oktober 1944 zu Ungarn
Ab 20. Oktober 1944 (beim Einmarsch der Russen) wieder zum Jugoslawischen Staatsgebiet.

 

Trotz der politischen Wirren behielten sie ihren Volkscharakter, ihre Sprache, Sitten und Gebräuche.

 

Ende Dezember 1944 wurden viele Deutsche beiderlei Geschlechts in Zwangslager nach Russland geschickt.

 

Am 10. August 1945 wurden sämtliche deutsche Staatsangehörige gewaltsam enteignet und vertrieben.

 

Konzentrationslager oder Arbeitslager waren ihr Los.

 

Sie mussten ihr Dorf für immer verlassen. Mit kaum mehr als dem, was sie auf dem Leibe hatten, traten sie unter Lebensgefahr den Weg ins nahegelegene (10 km nördlich) Ungarn an, wo sie meist von Verwandten aufgenommen wurden.

 

Doch der Aufenthalt war nicht von Dauer. Als am 1.2.1946 die Ungarische Republik ausgerufen wurde, waren die Zeichen der künftigen Entwicklung, für die deutschen Bürger gesetzt.
Sie machten sich erneut auf den Weg - nach Österreich.

 

Die britische und die amerikanische Besatzungsmacht nahm sie in ihre Lager auf und gaben ihnen Unterkunft und Verpflegung. Für viele blieb Österreich nur ein Zwischenaufenthalt, ihr Ziel war Deutschland. Das Land aus dem ihre Ahnen einst ausgezogen waren.